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Von Gold und Blut

Gold ist chemisch betrachtet ein Edelmetall, das neben Kupfer und Silber zu den sogenannten Münzmetallen zählt. Das gelblich glänzende Metall ist besonders schwer, korrodiert nicht und hat einen moderaten Schmelzpunkt. Gold kommt selten vor und seine Legierungen zeigen günstige Eigenschaften. Dies machte Gold als Metall für rituelle Gegenstände, für Schmuck und als Zahlungsmittel schon sehr früh attraktiv.

Die frühesten Münzfunde lassen sich auf das 6. Jahrhundert v. Chr. datieren. Damit gilt Gold als das älteste vom Menschen genutzte Metall.
Die Verwendung von Gold als Anlage oder Schmuck macht nach wie vor den Großteil des Goldvorkommens aus. Gold wird auch verwendet in elektronischen Geräten vor allem als Kontaktmetall, das meist auf Leiterplatten aufgetragen wird, oder in der Medizin beispielsweise als Zahngold.

 

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Totenmaske Tutanchamun

Gold in Ägypten

Die Pharaonen im alten Ägypten betrachteten sich als Nachkommen des Himmelsgottes Horus und schmückten sich mit Gold. Nicht der Wert des Goldes war bedeutend, sondern die Symbolik. Gold symbolisierte, die Unzerstörbarkeit, das Ewige und die Unsterblichkeit. Dabei wurde das Gold als das „Fleisch der Götter“ betrachtet und wurde mit dem Licht und der Sonne gleichgesetzt. Besonders Grabkammern wurden damit geschmückt und spirituelle Gegenstände daraus gefertigt.

Alchemie

Der Begriff „Alchemie“ weist ebenso auf das alte Ägypten zurück denn das Wort Alchemie stammt vom arabischen Begriff „Al-Kimiya“, was soviel heisst wie „Die Kunst der Ägypter“.

Aristoteles gab Grund zur Annahme, dass Gold aus anderen Metallen aus dem Erdinneren zusammengesetzt sei und dies führte zu unterschiedlichen Experimenten mit dem Stofflichen. Ziel der Alchemie war es, Gold herzustellen (Goldsynthese) oder den Stein der Weisen zu finden.

Gold in der Bibel

Gold findet sich auch in der Bibel wieder. Besonders bekannt ist jenes Gold, das die drei Weisen aus dem Morgenland dem dem Kinde überreichten und das wahren Reichtum symbolisiert.

Eine weitere berühmte Goldgeschichte in der Bibel findet sich im 2. Kapitel des Buch Moses. Während der Wüstenwanderung der Israeliten und während Moses am Berg war, wurde vom Volk ein goldenes Kalb als Götzenbild hergestellt und verehrt.

Auch der Begriff die Worte auf die Goldwaage leben stammt aus der Bibel: Dein Silber und Gold verwahrst du abgewogen, mach auch für deine Worte Waage und Gewicht. (Sir 28,25)

Griechische Mythologie: Das goldene Vließ

König Athamas hatte mit seiner Frau Nephele eine Tochter und einen Sohn. Er verließ seine Frau und nahm sich eine neue Gattin, die ihre Stiefkinder hasste und einen eigenen Sohn als Erben haben wollte. Nephele wusste um die Gefahr ihrer Kinder und bat die Götter um Hilfe. Diese sandten Chrysomeles, einen Widder, die die Kinder auf einem Rücken fortfolg.

In der griechischen Mythologie war das Fell des Widders als Goldenes Vlies bekannt, das durch die goldene Farbe die Reinheit des Astralleibes symbolisierte, die durch Einlass des Egoismus verloren ging. Auch die Alchemisten verwendeten das Symbol des Goldenen Vlieses in diesem Sinne.

Griechische Mythologie: König Midas

Durch einen Trick konnte Midas, der König von Phrygien, Silenos gefangen nehmen. Dionysos, der sich seinen Lehrmeister zurück wünschte, löste ihn bei Midas aus, indem er Midas einen Wunsch erfüllen sollte. Midas wünschte sich, dass alles, was er berühren sollte zu Gold wird. Er drohte zu verhungern und verdursten, deshalb bat er die Gabe wieder zurückgeben zu dürfen.

Jason bringt Pelias das Goldene Vlies Marie Lan Nguyen 2006

Jason bringt Pelias das Goldene Vlies.
Marie-Lan Nguyen, 2006

Inka Pachacutec im Sonnentempel Chronik des Martin de Murua

Inka Pachacútec im Sonnentempel
Chronik des Martín de Murúa

Das Gold der Inka

Des weiteren finden wir große Mengen an Gold bei den Inkas. Das Hüttenwesen der Anden ist weitgehend noch unerforscht. Die Gewinnung und Verarbeitung von Gold wurde zumeist über den zu leistenden staatlichen Arbeitsdienst organisiert. Die Bergarbeiter, die als Spezialisten galten legierten Gold zumeist mit Kupfer (tumbaga).

Der materielle Wert des Goldes spielte bei den Inkas weniger Rolle. Dem Gold wurde eine rituelle Bedeutung zugeschrieben. Es war die Verbindung zu den Göttern. Das Gold galt als Schweiß der Sonne und lediglich der Sohn der Sonne, der Herrscher durfte darüber verfügen.

Eine von vielen Ursprungsmythen des Inkareiches erzählt, dass das Tal von Cuzco durch einen Betrug davon überzeugt wurde, dass die Ahnen der Inka von der Sonne herabgekommen wären. Manco Capac besorgte dafür zwei Goldplatten, die er sich auf den Körper schnallte und erschien den damaligen Einwohnern so am Berge als gottähnliche Gestalt bei Sonnenaufgang. Die Einheimischen übergaben ihm ehrfürchtig die Macht über das Land.

Im Herzen Cuzcos, dem spirituellen Zentrum der Inka lag der Coricancha (Goldener Innenhof), eine spirituelle Stätte, die von den Spaniern auch als Templo de Sol (Sonnentempel) bezeichnet wurde, weil er innen vermutlich vollständig mit Goldplatten ausgestattet war und zahlreiche Gegenstände aus Gold beherbergte. Das Inkareich wurde von den Spaniern geplündert. Sie hinterließen dabei eine Spur der Verwüstung.

1. Tropfen Blut: Kriege

Der Wert des Metalls und die Seltenheit stifteten viele Herrscher und Völker zu Kriegen an. Besonders der Goldhunger in der Neuzeit forderte viel Blut. Vor allem die europäischen Seemächte planten Eroberungszüge und die Entdeckung Amerikas sorgte für den Goldraub an den indigenen Völker Amerikas.

Der Goldrausch hielt bis ins 19. Jahrhundert und so kam es zu massenhaftem Anstürmen von Abenteurern, um beispielsweise in Kalifornien, Alaska oder Australien an Gold und Reichtum fündig zu werden.

Aber auch Kriege der Moderne drehen sich um das begehrte Edelmetall. Als „Blutgold“ wurden während des Zweiten Kongokrieges illegal ausgeführte Goldmengen bezeichnet, mit denen Waffenkäufe finanzierten wurden.

2. Tropfen Blut: Vergiftung von Land und Ökosystemen

Während viele andere Metalle wie beispielsweise Eisen aus Erzen gewonnen werden, reagiert Gold nur mit wenig anderen chemischen Elementen. Daher kommt Gold nicht als Erz sondern selten als Nuggets oder in Regelfall in Form von Feinpartikel vor, die meist nur mit einer Lupe erkennbar sind und mit Wasser geschürft werden. Das erklärt die enormen Mengen an Wasser, die für den Abbau von Gold verbraucht werden.

Neben dem enormen Wasserverbrauch werden durch das Fällen von Wäldern und dem Umgraben des Bodens Ökosysteme zerstört und große Landstriche verödet oder als Wüste hinterlassen.

Gold, das in Gesteinen vorkommt, kann nach dem Mahlen mit Hilfe von Quecksilber extrahiert werden. Im sogenannten Amalgamverfahren verdampft beim Erhitzen das Quecksilber und das flüssige Gold bleibt übrig. Einfache Goldschürfer lassen dieses enorm toxische Quecksilber in die Umwelt entweichen, was zu vergifteten Landstrichen und Flüssen führt.

Industriell wird Quecksilber durch Kaliumzyanid, auch bekannt als Zyankali ersetzt. Bei der Auswaschung des Goldes entstehen daher giftige Schlämme, die in künstlichen Seen gelagert werden. So gelangen Zyanide ungehindert in das Grundwasser.

Die Konsequenzen: Die Salze der Blausäure haben in Wasser gelöst extrem giftige Wirkung und binden bei Lebewesen das Hämoglobin, das im Blut für den Transport von Sauerstoff zuständig ist. Eine Vergiftung durch Zyanide führt daher sowohl bei Mensch als auch bei Tieren zum Tod durch Ersticken.

Macraes Gold Mine Satellite Image

Satelitenbild der Macraes Gold Mine

3. Tropfen Blut: Menschen

Erschreckend ist, dass durch den hohen monetären Wert des Goldes die Ausbeutung schon bei Erzen attraktiv wird, die pro Tonne nur 1 Gramm Gold enthalten. Die Auswirkung auf die Umwelt und die Landschaften sind enorm, zumal in den Goldabbauenden Ländern oft niedrige soziale und ökologische Standards herrschen.

Neben der Zerstörung der Ökosysteme werden Menschen und Kinder als Arbeiter unter unkontrollierten gefährlichen Bedingungen ausgebeutet, nachdem sie um ihre Landrechte und somit um ihre Lebensgrundlage gebracht wurden.

In Peru formten sich große Goldgräbergebiete, die von mafiösen Vereinigungen übernommen wurden, und die für Militär oder Polizei nicht mehr zugänglich sind.

Aufruf
Geben wir das Gold den Bergen zurück, damit die Berge ihren Glanz wiederbekommen. Verstecken wir uns nicht hinter dem fremden Glanz von Gold und Geld, sondern suchen wir in uns nach dem eigenen Glanz, der uns zur inneren Fülle führt und mächtiger nach außen strahlen kann, als jedes Stück Gold.

Beginnen wir wieder damit, unserem eigenen Strahlen und der geistigen Welt zu vertrauen, dann erkennen wir, dass Fülle in uns und um uns einfach entsteht und der Kampf um Gold und Geld ein Irrtum ist.

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