Pilze

weder Tier noch Pflanze…

Pilze – Das Internet des Waldes

Traditioneller Schamanismus ohne Drogen.

Gleich eines vorweg: Nein, wir Schamanen nehmen keine Drogen! Auch wenn bestimmte Pilze halluzinogene Wirkung entfalten können und es auch dem entsprechende Kulte vor allem rund um den Fliegenpilz gab und gibt, verwenden wir im traditionellen mitteleuropäischen Schamanismus weder Pilze noch irgendwelche anderen berauschenden Substanzen. Die Öffnung geistiger Räume, die für unsere Arbeit notwendig ist, erfolgt durch harte Arbeit und erfordert konsequentes Training und persönliche Disziplin.

Was sind überhaupt Pilze?

Pilze können weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren gezählt werden, sondern bilden eine eigene Gattung. Das, was wir Menschen von einem Pilz sehen können, ist der Fruchtkörper, jener Teil des Pilzes, der aus der Erde ragt. Der weitaus größere Teil befindet sich unter der Erde, ein großes Netzwerk, ein Pilzgeflecht, welches auch Myzel genannt wird.

Es ist auch nicht ganz klar, ob wir beim Betrachten dieses Myzels von einem einzelnen Pilz sprechen, oder von einem ganzen Kollektiv. Würden wir von einem Myzel soviel entfernen, sodass nur eine einzelne Faser übrig bleibt, so könnte sich daraus wieder ein ganzes Geflecht aufs Neue bilden.

Pilze haben in der Entwicklungsgeschichte eine wesentliche Rolle gespielt. Pilze waren vor allem den Pflanzen beim Übergang vom Wasser auf das Land sehr dienlich. Und auch heute bilden die meisten Pflanzen Netzwerke und Lebensgemeinschaften (sogenannte Symbiosen) mit Pilzen. Dabei stehen Pflanzen und Pilze im Austausch und profitieren gegenseitig voneinander. So ist es nicht selten, dass Pilze Zucker von den photosynthesetreibenden Pflanzen bekommen und im Gegenzug dazu wertvolle Nährstoffe aus dem Boden an die Pflanze weitergeben. Es scheint sogar einen mehr oder weniger fairen Handel zu geben, denn je nach Vorkommen von Mineralstoffen im Boden und je nach Art des Pilzes, wird in unterschiedlichen Verhältnissen getauscht.

Manche Pilze bilden regelrechte Netzwerke um Nährstoffe zwischen unterschiedlichen Pflanzen und Bäumen auszutauschen, ein waldweites Netzwerk sozusagen, an das sich Pflanzen anschließen. Das größte dieser Pilzgeflechte befindet sich in Oregon. Dieser Pilz wiegt geschätzt 400 Tonnen und erstreckt sich über eine Fläche von 9 Quadratkilometer.

Pilze in der Mythologie

Durch ihre sonderbaren Formen und Farben wurden Pilze oft mit dem Übernatürlichen und dem Geistigen in Verbindung gebracht. Diese Auffassung spiegelt sich in der Namensgebung vieler Pilze wider. So zeugen der Teufelspilz, der Hexenröhrling, der Fliegenpilz oder der Donnerpilz von dieser Sichtweise. Runde Wuchsbilder von Pilzen wurden als Hexen- oder Feenringe für Treffpunkte oder Ritualplätze von Hexen oder Feen gehalten.

Die von der Antike geprägte Vorstellung, dass Pilze Fäulnisprodukte der Erde seien (Vgl. Nikandros ca. 200 v. Chr.), hielt sich bis in das Mittelalter, wo Pilze einerseits gegessen wurden, andererseits auch als Schaum und „Erdschweiß“ dämonisiert wurden. Homer hingegen bezeichnete Pilze als das Ergebnis der Vereinigung zwischen Himmel und Erde.

In der germanischen Mythologie reitet Wotan, der Schamanengott in den Nächten der Wintersonnenwende mit seinem Gefolge als Wilde Jagd durch die Wolken. Überall dort, wo der Speichel seiner Pferde auf die Erde spritze sollen neun Monate später Fliegenpilze wachsen, die im Volksmund auch „Rabenbrot“ genannt werden.
Die Vorstellung, dass dort wo Blitze in die Erde fahren Pilze wachsen, existiert weltweit. Schon in Ägypten beschrieb Athenaios (300 n. Chr.) einen scheinbaren Zusammenhang zwischen der Menge an geernteten Trüffeln und der Anzahl der Gewitter.

Der Gebrauch von Pilzen war auch in Mexiko bekannt. So wurden in Lateinamerika Pilze bei den Azteken als Teonanacatl in Ritualen verwendet. Pilze wurden als „Fleisch der Götter“ betrachtet und in Form von sogenannten Pilzsteinen (1000 bis 500 v Chr.) dargestellt und überliefert.

Die Vedischen Schriften insbesondere die Rig Veda preist einen göttlichen Trank namens Soma. Dieser Trank wurde oft mit dem Hinduistischen Amrita oder dem Griechischen Ambrosia gleichgesetzt. Die Herstellung dieses Trankes mit visionärer Wirkung wird in den Schriften nur sehr kryptisch behandelt, so dass die „Stammpflanze“ dieses Getränkes nur sehr schlecht identifiziert werden kann. Es gibt Theorien, dass es sich dabei um einen Pilz handelt.

Verwendung von Pilzen im modernen Leben.

Neben ihrer Verwendung als Speisepilze, werden Pilze in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. So können bestimmte Pilzsorten als Leder oder als Baumaterial für Gebäude und Häuser Verwendung finden. Der Vorteil liegt besonders im Vergleich zu künstlichem Leder oder Dämmstoffen aus Kunststoffen darin, dass Pilze kompostierbar sind, und damit besser recycelt werden können.

Außerdem ist weitgehend bekannt, dass Pilze oft Dinge verstoffwechseln, die uns Menschen eher unappetitlich anmuten. Am Einsatz von Pilzen bei der Entsorgung giftiger Stoffe, Sprengstoffresten oder sogar Atommüll wird bereits gearbeitet.

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