Erhaltet die Moore

Vorausschauender Klimaschutz

Erhaltet die Moore

In der Literatur werden Moore oft als unheimliche Orte präsentiert, voller Dunst und Nebel mit entfernten Irrlichtern, die in der Dämmerung schimmern. An Mooren werden Verbrechen verübt oder Menschen zur Bestrafung darin versenkt.

Und tatsächlich scheint ein Moor etwas unheimlich, wenn daraus Gegenstände oder Leichen geborgen werden, die schon sehr sehr lange darin verweilten, aber wie von Zauberhand fast unversehrt erhalten geblieben sind.

Tatsächlich wird vermutet, dass im Laufe der Geschichte Moore immer wieder für Opferzwecke benutzt wurden. Die Anzahl der geborgenen Gegenstände und der Grad deren Erhalten lässt dies vermuten.

Wie entsteht ein Moor?

Unsere heutigen Moore entstanden vor Tausenden Jahren. Trifft eine ausreichende Menge an Wasser, beispielsweise beim Schmelzen von Gletschern, auf eine wasserundurchlässige Bodenschicht, dann bilden sich Seen, an deren Ufer Pflanzen zu wachsen beginnen. Abgestorbene Pflanzenteile, die im See zu Boden sinken, beginnen den See zu erobern. Sie verrotten unter Wasser kaum. Damit kommt immer mehr Pflanzenmasse in den See und es bildet sich eine Torfschicht, bis der ganze See von der Biomasse eingenommen wurde. Auf dieser Schicht beginnen Moose zu wachsen, die darunter absterben und darüber weiterwachsen.

In Österreich sind Moore selten geworden. In Vorarlberg, Tirol und Salzburg gibt es noch an die 30.000 Moorflächen, dennoch wurden 90% der Moore bereits trockengelegt.

Was passiert, wenn ein Moor trockengelegt wird?

Moore trocken zu legen dient zum einen der Gier nach fruchtbarem Torf, der für landwirtschaftliche Zwecke abgebaut wird.

Zunehmend steigt auch der Bedarf an landwirtschaftlicher Nutzflächen oder an Baugründen, um Gebäude oder Straßen zu errichten. Zahlreiche Moore wurden aus diesen Gründen trocken gelegt.

Dabei geht die Biodiversität verloren. Denn die Bewohner der Moore, wie beispielsweise seltene Vögel (Waldwasserläufer) oder Moorfrösche verlieren ebenso ihre Heimat, wie Pflanzen, die an diesen Lebensraum gebunden sind (z.B. Sonnentau).

Bei der Trockenlegung eines Moores wird außerdem jene Biomasse, die das Moor bis zu dem Zeitpunkt gehütet hatte, wieder verfügbar. Die Menge an CO2, die damit an die Atmosphäre abgegeben wird, wird vollkommen unterschätzt.

Ca. 3 Prozent der Landfläche unserer Erde sind zur Zeit von Mooren bedeckt. Diese Moore beherbergen doppelt soviel Kohlenstoff, wie alle Wälder der Erde zusammen. Es wäre also für unser Klima wesentlich klüger ein Moor zu erhalten oder wiederzubeleben, als einen Baum zu pflanzen.

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Auf den Spuren des Fisches
Die Zukunft der Moore: Paludikultur

Moore können bewirtschaftet werden. Torfmoose können als Torfersatz angebaut und geerntet werden. Wasserbüffel können ganzjährig nasse Standorte begehen und Nasswiesen bieten einen Lebensraum für zahlreiche Heilpflanzen (z.B. rundblättriger Sonnentau).

Auch die Bauwirtschaft kann von Mooren profitieren und Schilf und Moorgras als Dämmmaterial nutzen. Sogar als Biomasse für kalorische Kraftwerke liefert Schilf und Moorgras einen wesentlich höheren Brennwert als beispielsweise Stroh.

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