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Von Verbrauch und Versiegelung

Der Boden ist alle…

Österreicher sind führend, wenn es darum geht, Boden zu verbrauchen, zu bebauen und zu versiegeln. Wir Österreicher verbauten beispielsweise im Jahr 2016-2018 jeden Tag eine Fläche von 11,8 ha (Quelle: Umweltbundesamt). Das ist die Fläche von ca. 17 Fußballfeldern. Und das jeden Tag. Was noch erschreckender ist, ist dass ca. 40% davon versiegelt werden.

Wir sprechen von versiegeltem Boden, wenn der Boden betoniert, asphaltiert oder so befestigt wird, dass die wichtigsten Funktionen des Bodens verloren gehen.

Was bedeutet ein versiegelter Boden?

Versiegelter Boden führt dazu, dass die Ökologie unterirdisch zum Erliegen kommt. Durch die Verdichtung des Bodens und dem fehlenden Austausch mit den anderen Teilen des Ökosystems, kommt zu einem Sauerstoffmangel im Boden und zu Verlusten von Nährstoffen und Stickstoffen (Denitrifikation). Dadurch wird das Leben der Bodenlebewesen und das Wurzelwachstum von Pflanzen erschwert oder gar unmöglich gemacht. Der Boden stirbt!

Eine weitere Konsequenz ist, dass der Wasserhaushalt des gesamten (!) lokalen Kleinklimas gestört wird. Es kann kein Wasser mehr im Boden versickern. Das bedeutet, dass der Boden als natürlicher Wasserspeicher und Schadstofffilter ausfällt. Einfache Unwetter können da schnell zu einem großen Problem werden.

Die Folge davon ist, dass auch kein Wasser aus dem Boden verdunsten kann und so die Luftqualität, insbesondere die Luftfeuchtigkeit darunter leidet und Staubentwicklung gefördert wird. In Kombination mit wärmespeichernden Materialien wie Beton oder Asphalt kommt es daher zu höheren Temperaturen. Der Boden in seiner Funktion als natürliche Klimaanlage fällt aus!

Der wirtschaftliche Aspekt?

Die Bauindustrie schafft Arbeitsplätze, verbraucht wertvolles Wasser, wertvollen Sand und andere wertvolle Ressourcen und dient damit dem Wahn, dass eine Wirtschaft mehr und mehr wachsen muss. Was dabei oft vergessen wird ist die Kehrseite. Viel versiegelte und verbaute Fläche werden langfristig nicht genutzt. Nach dem Bau eines Einkaufszentrums am Stadtrand beispielsweise erhöht sich in vielen kleineren Bezirken der Leerstand an Geschäftslokalen in den Innenstädten.

Eine hohe Bodenversiegelung hat aber auch noch mehr negative wirtschaftliche Konsequenzen, die es zu berücksichtigen gilt. Werden mehr Landflächen versiegelt, bleibt weniger Raum um Nahrungsmittel anzubauen, die dann anderenorts erzeugt und über noch mehr versiegelte Straßen und erhöhtem Energieaufwand transportiert werden müssen.

Die Auswirkungen auf den Tourismus sind ebenso zu bedenken. Wer kommt schon nach Österreich, um sich versiegelten Boden anzusehen?

Der rechte Weg?

Die Wiederherstellung eines ausgeglichenen Ökosystems ist nach einer Versiegelung mit hohen Kosten verbunden. Ein Lösen der Versiegelung zieht einen großen Aufwand durch die Entsorgung der Versiegelung mit sich. Damit ist es nicht getan. Es bleiben Reste des Fremdmaterials im Boden und die Fauna des Bodens ist ebenso zerstört. Es braucht als viel Zeit, bis der Boden wieder zu leben beginnt. Die Fruchtbarkeit des Bodens kann nur mehr bedingt hergestellt werden und nicht mehr in der Qualität wie vor der Versiegelung.

 

Das kann ich konkret tun?

  • Schaffe Bewusstsein, und verschaffe damit dem Thema Boden mehr Aufmerksam in der Politik.
  • Meide Verkehrswege und das Auto, dann ist die Nutzung von versiegeltem Boden und der Bedarf geringer.
  • Bedenke bei der Gestaltung deines Gartens oder Bauvorhabens auch an den Boden.
  • Kaufe Nahrungsmittel aus der Region, denn mehr regionale Waren bedeutet weniger Transport und Bodenbedarf.
  • Kaufe bei regionalen Geschäften ein, meide vor allem Einkaufszentren oder Versandhäuser, denn auch dann senkst du den Bedarf an Straßen und versiegelten Flächen.

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